Jedes Jahr kontrolliert der NABU Rödermark rund 300 Nistkästen in der Gemarkung. Die Ergebnisse geben Aufschluss über den Bestand und den Bruterfolg der höhenbrütenden Arten. Über 100 Kästen wurden seit 2009 im Rahmen des Spatzenprojektes in den rödermärker Kindergärten und Schulen aufgehängt. Etwa die Hälfte davon wurden zwischen dem 11. und 18. Dezember kontrolliert.
Die Bruterfolge der Meisen (Kohl- und Blaumeisen), die etwa 90 % der Belegungen der Kästen ausmachen, liegen im Durchschnitt der letzten Jahre. Der Belegungsgrad in den Waldgebieten liegt bei über 90 %, die Kästen am Friedhof Ober-Roden und am Entenweiher in Urberach waren zu etwa
70 % belegt, während die Belegungsquote in den Kindergärten und Schulen sowie auf dem Friedhof in Urberach nur bei rund 50 % lag. Während die Nester in den Waldgebieten meist „sauber“ sind, d.h. in der Regel keine unbebrüteten Eier oder tote Jungvögel enthalten, sind diese Fälle innerhalb des Stadtgebietes die Regel. Nur selten schaffen es die Meisen dort, eine komplette Brut durchzubringen. Der häufigste Grund sind freilaufende, jagende Katzen. Wird ein Partner Opfer einer Hauskatze, wird oft das ganze Gelege aufgegeben. Ist die Brut in ihrer Entwicklung schon weit, versucht der verbliebene Partner, die Brut alleine durchzubringen. Das gelingt meist nicht vollständig, die schwächsten Küken sterben und werden dann als tote Jungvögel bei der Nistkastenkontrolle notiert. Der NABU-Vorsitzende Dr. Rüdiger Werner schätzt, dass jede 4. Meise im Stadtgebiet im Laufe eines Jahres von einer Hauskatze getötet wird. Damit wären Katzen die Todesursache Nr. 1 bei den Singvögeln im Siedlungsgebiet.