Streuobstwiesen sind ein besonders vielfältiger und erhaltenswerter Bestandteil der Kulturlandschaft. Diese extensiv genutzten Grünflächen bieten einer Vielzahl von gefährdeten Tierarten Lebensraum und Nahrung (z.B. Steinkauz, Gartenrotschwanz). Ziel des NABU Rödermark ist es, die noch vorhandenen Hochstamm-Streuobstwiesen zu kartographieren, zu erhalten und zu erweitern. Dazu wurde nach einer längeren Pause 2009 in einem gemeinsamen Projekt mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Stadt Rödermark ein Streuobstwiesenförderprojekt begonnen. Interessierte Grundstückseigentümer bekommen die von ihnen ausgewählten Obstbäume kostenfrei überlassen. Außerdem werden von der UNB vor Ort Baumschnittkurse angeboten.

 Ein Schwerpunkt ist das Streuobstwiesengebiet in Urberach am Kahlenmannsberg (Verlängerung des Bergwegs). In Abstimmung mit den Eigentümern wurden zunächst die Grundstücke durch unsere Zivis mit Unterstützung eines Landwirtes von störendem Fremdbewuchs befreit. Die notwendige Wässerung der Jungbäume kann im Notfall ebenfalls vom NABU übernommen werden. Das zweite Schwerpunktgebiet befindet sich am Jügesheimer Weg in Ober-Roden hinter dem Germania-Sportplatz. Durch die Vermittlung der NABU-Ortsgruppen konnten so in den Jahren 2009 und 2010 die vorhandenen Bestände mit deutlich über 100 neuen Obstbäumen ergänzt bzw. erweitert werden.

2011 und 2012 wurden weitere Obstbäume geordert und eingepflanzt, die betreuten Flächen werden sukzessive erweitert. 2011 wurde erstmals eine Pferdebeweidung einiger Streuobstareale in Urberach durchgeführt. 2012 konnte der NABU ein Grundstück in diesem weiten Areal pachten, auf dem nun Bienenstöcke ihre Heimat gefunden haben. Auch 2013 sollen neue Streuobstgrundstücke in Pflege genommen und wieder hergerichtet werden. Die Revitalisierung und Pflege von Streuobstflächen ist auch eines der Schwerpunkte der Arbeit der Unteren Naturschutzbehörde in den kommenden Jahren.