Leblose „Schottergärten“ blitzschnell in blühende Oasen verwandeln

Aus Sicht der Biodiversitätsförderung und zum Erhalt unserer Insektenfauna im Siedlungsraum sind leblose Schotterflächen, die mit darunter liegenden undurchlässigen Folien jedes pflanzliche Leben verhindern, äußerst ungeeignet. Sie sind eine dauerhaft leblose Abstandfläche, welche Grün und Lebendigkeit innerhalb des Siedlungsraumes bleibend verhindern. Erfreulicherweise gibt es für derartige Standorte die passenden heimischen Wildstauden, die blitzschnell einer Schotterfläche in eine blühende Oase verwandeln, die dann nicht nur für unsere Insekten eine Freude sind, sondern auch für das Auge des Betrachters. Zusätzlich ist diese artenreiche und trockenheitsverträgliche Bepflanzung äußerst pflegeleicht. Nur in den ersten zwei Jahren benötigen sie während Trockenzeiten ausreichend Wasser, danach nur noch in extremen Dürreperioden.

Für die Umgestaltung wird das wurzelhemmende Vlies entfernt. Schotter in einer Korngröße von 0/32 mm kann auf der Fläche verbleiben. Größere Steinblöcke können zu Trockenmauern aufgeschichtet werden und schaffen so zusätzlich ein abwechslungsreiches Relief. Die Abfuhr des Schotters oder größeren Steinblöcken ist nicht erforderlich. In den Schotter werden die trockenheitsvertäglichen, den Standortbedingungen angepassten heimischen Wildstauden wie z.B. Gelber Mauerpfeffer, Steppen-Salbei in Kombination mit Gräsern, Farnen und Kleinsträucher mit einer Handvoll unkrautfreiem Kompost um den Topfballen eingepflanzt, kräftig angossen und fertig ist das Insektenparadies.

Wer lieber eine Blühfläche mit heimischen Wildpflanzensaatgut anlegen möchte, verteilt auf dem Schotter eine 3 cm dicke Schicht aus unkrautfreiem Kompost und bring das gewünschte Saatgut entsprechend der Pfleganleitung aus.

Bei einem Schottergarten, der schon seit über 10 Jahren bestand, empfiehlt es sich den Boden mit Mikroorganismen anzuimpfen um eine gesunde Lebensgrundlage für die Pflanzen und oder die Aussaat zu schaffen. Hierfür setzt man einfach Komposttee in einer Gießkanne an und gießt in gleichmäßig über der Fläche aus.

Wer aus seiner Steinwüste eine blühende Oase verwandeln möchte kann sich unter stadtnatur@t-online.de bei Doris Lerch melden, wir unterstützen Sie gerne bei der Umgestaltung.
Lassen Sie ihren Vorgarten erblühen, denn jeder Quadratmeter zählt um das massive Insektensterben aufzuhalten und die Lebensbedingungen zukünftiger Genrationen zu sichern.

Informationsmaterial
Anbei der Flyer zur Umgestaltung eines Schottergartens und weiteren hilfreichen Information wie z.B. unsere Wilde Pflanzen-Kiste, die Sie bei der Anlage naturnaher und lebendiger Pflanzungen ihrem Garten und Vorgarten unterstützt. Oder die Auswahl unserer heimischen Wildpflanzen Saatgutmischungen.
Regio-Saatgut – NABU Rödermark
Mitarbeiterevent gegen den Garten des Grauens
In GroßUmstadt wurde der 411 qm große Schottergarten vor der Hauptzentrale der Sparkasse Dieburg in einem einwöchigen Mitarbeiterevent in ein Insektenparadies verwandelt. Es wurden über 500 Staudenpflanzen und über 400 Frühlingszwiebeln in die Erde eingepflanzt und drei verschiedenen Blühmischungen aus 100 % heimischen Wildpflanzen ausgesät (Wiese, Saum und Kräuterrasen). In den nächsten Jahren werden auf der Fläche die Blühpflanzen den Insekten nicht nur ein ganzjährigen Nahrungsangebot bieten, sondern durch die Integrierung von Totholz in dem Pflanzbeet wurden auch Nistmöglichkeiten geschaffen. Nicht nur die Mitarbeiter, die tatkräftig mit angepackt haben, waren begeistert, sondern auch viele Kunden der Sparkasse Dieburg, die die Umgestaltung des „Garten des Grauens“ in einen wertvollen Lebensraum für unsere bedrohe Insektenwelt innerhalb der Stadt begrüßten.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden sie sich einfach bei uns unter stadtnatur@t-online.de und wir erarbeiten zusammen ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Mitarbeiterevent.







