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Kategorie: Landesverband

05. Mai 2025

NABU: Vom 9.-11. Mai mitmachen bei der Stunde der Gartenvögel

Der Mai ist gekommen und mit ihm erstrahlt die Natur in voller Pracht: Es blüht, summt und zwitschert an jeder Ecke. Überall gibt es jetzt Spannendes zu entdecken – besonders in der Vogelwelt. Kohlmeisen sausen mit Futter im Schnabel zu ihren Jungen, Blaumeisen verteidigen lautstark ihre Nistkästen und in Hecken und Sträuchern erklingen die Lieder von Mönchsgrasmücke, Zaunkönig und Rotkehlchen. Vom 9. bis 11. Mai lädt die „Stunde der Gartenvögel“ dazu ein, dieses Naturspektakel bewusst zu erleben: Einfach eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachten und die höchste Anzahl jeder Vogelart, die innerhalb dieser Stunde gleichzeitig beobachtet wird, dem NABU melden.

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Schlagwörter: Ornithologie


29. April 2025

Die Mauersegler kommen zurück nach Hessen

NABU bittet bei Sanierungen Nistmöglichkeiten bereitzustellen

Mauersegler sind nicht nur Akrobaten der Lüfte, sondern auch beeindruckende Vielflieger. Zwischen April und Mai kehren sie aus ihrer langen Winterpause zurück nach Hessen, um hier zu brüten. „Mauersegler begeistern viele Menschen und gehören zum Sommer einfach dazu. Leider wird es für sie immer schwerer ihre Jungen erfolgreich großzuziehen. Es fehlt immer mehr an nahrhaften Insekten und leider auch an geeigneten Nistplätzen“, sagt NABU-Ortsgruppenvorsitzender Dr. Rüdiger Werner. Ein guter Grund als, die gewandten Sommerboten bestmöglich zu unterstützen!

Waghalsige Flugkünstler brauchen dringend Wohnraum

Viele Mauersegler brüten alljährlich in frei anfliegbaren Hohlräumen an Gebäuden und machen mit ihren lauten, schrillen „srih -shriiiih“-Rufen und rasanten Gruppenformationsflügen auf sich aufmerksam. Die Lebenskünstler gehören zu den geschützten Tierarten, auch ihre Nester sind geschützt. „Da die Nistplätze von außen nicht sichtbar sind und meist nur beim Ein- und Ausflug der Vögel erkannt werden, gehen bei Sanierungs- und Bauvorhaben immer wieder viele Brutplätze verloren. Dabei gibt es inzwischen zahlreiche gut durchdachte Möglichkeiten, Nistplätze für Mauersegler an Gebäuden bereitzustellen, so dass Mauerseglerschutz ohne großen Aufwand möglich ist“, berichtet der NABU-Ornithologe Bernd Petri. Es gibt eine Vielzahl an Niststeinen oder -kästen, die bei Fassadenrenovierungen, Dacharbeiten oder beim Neubau in die Häuser integriert werden können. Auch selbst gefertigte Holznistkästen, die an geeigneten Stellen, wie Dach- oder Mauerüberständen in mindestens sechs Metern Höhe, angebracht werden, dienen dem Mauersegler als Nisthöhle. Neben dem Mangel an geeigneten Nistplätzen, macht aber auch der Insektenschwund den Mauerseglern schwer zu schaffen. „Wer Mauerseglern wirklich helfen möchte, sollte also auch unbedingt auf einen naturnahen und insektenfreundlichen Garten achten. Das sorgt für ausreichend Kraftfutter, um den Mauerseglernachwuchs zu versorgen“, rät Petri.

Vielflieger unter Termindruck

Mauersegler verbringen fast ihr gesamtes Leben – bis zu 21 Jahre – in der Luft. Wer nicht brüten oder füttern muss, steigt abends in höhere Luftschichten auf und bleibt über Nacht dort. Nahrung, Nistmaterial – alles wird in der Luft gejagt oder gesammelt. An sein Element Luft ist der Mauersegler durch lange, schlanke Flügel hervorragend angepasst und erreicht bei seinen abendlichen Flugspielen Geschwindigkeiten von bis zum 200 km/h. Die geschickten Flieger sind Weitstreckenzieher, die südlich der Sahara überwintern und im Frühling zum Brüten nach Norden ziehen. Nach einer kurzen Brut- und Aufzuchtzeit beginnt der Wegzug dann bereits ab Mitte Juli, hauptsächlich aber Anfang August. „Es bleibt ihnen also nicht viel Zeit, um ihre Jungen fit für die große Reise zu machen. Da können ungünstige Ereignisse wie kalte, verregnete Sommer, in denen nicht viele Mauersegler-Küken überleben schon verheerende Auswirkungen haben. Umso wichtiger ist es also, dass Mauersegler bei uns möglichst optimale Bedingungen vorfinden“, sagt Dr. Werner. 

Sorgenkind mit rückläufigen Bestandszahlen

Bei der „Stunde der Gartenvögel“ 2024 belegte der Mauersegler mit bundesweit 42.600 gemeldeten Exemplaren den 9. Platz. Dennoch gehört der Mauersegler zu den Sorgenkindern der heimischen Vogelwelt. Seit dem Start der Stunde der Gartenvögel vor 20 Jahren sind die Mauersegler-Meldungen pro Garten deutlich zurückgegangen. In Hessen sind Mauersegler zwar noch häufiger zu sehen, als in den meisten anderen Bundesländern (nur in vier Bundesländern lagen die langjährigen Mittelwerte der Sichtungen pro Garten über dem hessischen Wert). Allerdings scheint es auch in Hessen einen deutlich sinkenden Bestandstrend zu geben. Die Meldungen gehen hier pro Jahr um 8 % zurück. Grund für die Rückgänge sind fehlende Nistmöglichkeiten an modernen oder sanierten Gebäuden, ein deutlicher Rückgang von Fluginsekten als Nahrung und die Auswirkungen des Klimawandels auf die komplexen Wanderungen dieser Arten nach Afrika und zurück. 

Schlagwörter: Ornithologie


08. April 2025

Ohne Rücksicht auf brütende Vögel 

NABU Hessen: Forstarbeiten in Schutzgebieten müssen im März abgeschlossen werden

Manch einer wundert sich, dass im Frühlingswald mit schweren Forst-Maschinen Bäume aus den Beständen gezogen werden, obwohl Privatleute schon seit dem 1. März in ihren Gärten keinen Gehölzrückschnitt mehr machen dürfen, wie es das Bundesnaturschutzgesetz vorschreibt. Das hessische Umweltministerium ist per Erlass vom 4. März an den Landesbetrieb Hessen-Forst von seiner „Naturschutzleitlinie für den Hessischen Staatswald“ abgerückt und lässt das Herausziehen gefällter Bäume auch im Frühling zu – sogar in Europäischen Schutzgebieten.

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04. April 2025

Land plant Schwächung des Naturschutzes

Bürokratieabbaugesetz will Beteiligungsrechte von Bürgern einschränken

Mit großem Befremden hat der NABU Hessen auf die Pläne des Landes reagiert, in einem ersten Bürokratieabbaugesetz zahlreiche Maßnahmen zur Schwächung des Naturschutzes zu ergreifen. „Das Land will die Beteiligung von Bürger*innen beim Schutz von wertvollen Lebens- und Erholungsräumen in der Landschaft wie Bächen, Quellen, Auwäldern, Heiden und blumenreichen Wiesen beschneiden. Das ist nicht zukunftsweisend. Bürokratieabbau muss dem Bürger nutzen,“ wundert sich Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. So ist geplant, die Beteiligung des örtlichen Ehrenamts einzuschränken, indem Naturschutzverbände künftig keine Stellungnahme mehr abgeben dürfen, wenn gesetzlich geschützte Biotope in der Landschaft beeinträchtigt werden sollen.

Die Beteiligung engagierter Bürger*innen, auf die der demokratische Staat angewiesen ist, droht auch dadurch beschädigt zu werden, dass Naturschutzbeiräte auf Landkreisebene nach den Plänen des Landes künftig nicht mehr verpflichtend einzuberufen sind. „Wenn Beiräte nur noch eine „Kann“-Bestimmung sind, fehlen die produktiven Anregungen der örtlichen Vereine zum besseren Schutz unserer Lebensgrundlagen. Demokratie lebt aber von der aktiven Beteiligung“, erklärt Sommerhage. Auch der Landesnaturschutzbeirat im Umweltministerium soll in seinen Rechten beschnitten werden. So ist vorgesehen, dass die Mitglieder ihr Antragsrecht für Besprechungspunkte verlieren. Auch das Recht des Beirats, bei rechtlichen Änderungen angehört und rechtzeitig über wichtige Angelegenheiten des Naturschutzes unterrichtet zu werden, soll gestrichen werden. „Wenn fachkundige Bürger und Vereine künftig nicht mehr ernsthaft einbezogen werden, führt das nur zu mehr Konflikten und mehr Verfahrensverzögerungen“, so Sommerhage. 

Als „großen Fehler“ bezeichnet der NABU Hessen auch die Absicht des Landes, auf sein Vorkaufsrecht für Grundstücke zu verzichten, die für Naturschutzprojekte bedeutsam sind. Wichtig sind vor allem Ufergrundstücke, die die Renaturierung von Flüssen und Bächen voranbringen können. „Die Renaturierung ist eine EU-rechtliche Verpflichtung und hilft auch zur Konfliktlösung im Biber-Management“, so Sommerhage. Der Erwerb dieser Grundstücke sei auch das wichtigste Instrument für das Ziel des Landes, auf 1.000 Kilometern pro Jahr natürliche Gewässerentwicklungsstreifen zu schaffen. Der Weg, die freiwillige Verkaufsbereitschaft von Flächeneigentümern zu nutzen, sei sehr viel einfacher, bürokratieärmer und billiger, als am Schreibtisch Naturschutzprojekte zu planen und dann zu versuchen, dort unwillige Flächenbesitzende vom Verkauf zu überzeugen.

Der NABU kritisiert auch den Plan, dass Naturschutzbehörden künftig nicht mehr zustimmen müssen, wenn gesetzlich geschützte Biotope, Landschaftsschutzgebiete, Geschützte Landschaftsbestandteile oder Naturdenkmäler zerstört werden sollen. Sie wären dann im Rahmen der sog. „Benehmensregelung“ von den Baubehörden nur noch in Kenntnis zu setzen. Für Eingriffe in das Landschaftsbild ist vorgesehen, dass sie nicht mehr wie bislang durch Wiederherstellung und Neugestaltung ausgeglichen werden müssen. Es soll künftig reichen, dass sich ein vergleichbares Landschaftsbild in der Nähe wiederfindet.

Der NABU begrüßt es, Verwaltungsverfahren zu vereinfachen. Bürokratieabbau dürfe aber nicht dazu führen, die Beteiligung der Bürger*innen an der Demokratie einzuschränken und den Schutz der Natur als Lebensraum des Menschen weiter zu gefährden. „Es gibt gute andere Möglichkeiten, den Bürokratieabbau gewinnbringend für Mensch und Natur einzusetzen“, so Sommerhage. So ließe sich etwa viel Bürokratie sparen, wenn die Behörden mehr zulassungsfreie Naturschutz-Maßnahmen im Rahmen der Unterhaltung von Gewässern gewähren könnten. Bei der Umsetzung von größeren Renaturierungen sollten teure und langwierige Planfeststellungs-Verfahren durch einfachere Plangenehmigungs-Verfahren ersetzt werden. Sinnvoll ist auch eine standardisierte Festlegung von Entwicklungszielen in Europäischen Schutzgebieten statt aufwändiger Extra-Planungen und Gutachten. „Wir bieten der Landesregierung an, hier mit uns ins Gespräch zu kommen und die Bürokratie dort abzubauen, wo es wirklich Sinn macht“, so Sommerhage.


31. März 2025

So wird Ihr Osterfest nachhaltiger 

NABU-Tipps für bunte Eier und Geschenke, die auch der Natur Freude machen

Die Osterfeiertage stehen vor der Tür und es wird höchste Zeit sich Gedanken über das Menü und die Überraschungen zu machen. Dabei lohnt es sich alte Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen und über alternative Ostertraditionen nachzudenken. Der NABU Hessen gibt Tipps, wie man das Osterfest umweltfreundlicher gestalten kann. “ Wer sich ein paar Gedanken macht, kann bei den österlichen Bräuchen, Speisen und Geschenken ganz einfach wesentlich nachhaltiger werden und unnötiges Tierleid und Umweltbelastungen vermeiden“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. 

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30. März 2025

Mit heimischen Bäumen dem Klimawandel begegnen

Schutz naturnaher Wälder ist wichtiger Schlüssel für die Zukunft

Mehr als 40 Prozent der Fläche Hessens ist von Wald bedeckt. Diese Wälder sind nicht nur Lebensraum für unzählige heimische Tiere und Pflanzen, sie sind darüber hinaus wichtige Klimaschützer, Erholungsraum, Bodenwächter, Wasserspeicher und Luftfilter. Um all diese Funktionen auch für kommende Generationen zu gewährleisten, appelliert der NABU Hessen zum internationalen Tag des Waldes am 21. März, gerade in Zeiten der Klimakrise auf die Vielfalt heimischer Baumarten zu setzen. „In Hessen reicht die Vielfalt der Waldtypen von wärmeliebenden Eichenwäldern an der Bergstraße bis hin zu kältetoleranten Mittelgebirgswäldern im nordhessischen Upland. Diese Bandbreite bietet zahlreiche Optionen, auf klimatische Veränderungen zu reagieren“, erklärt der NABU-Landesvorsitzende Maik Sommerhage. „Unsere heimischen Baumarten sind an die regionalen Bedingungen angepasst, fördern die biologische Vielfalt und sorgen für stabile, widerstandsfähige Wälder, die auch Extremwetter und anderen Umweltfaktoren standhalten“.

Zunehmende Bestrebungen von Teilen der Forstwirtschaft, heimische Bäume durch nicht angepasste Arten anderer Regionen Europas oder anderer Kontinente zu ersetzen, sieht der NABU Hessen kritisch. „Unsere naturnahen Wälder sind über Jahrtausende gewachsene, eingespielte Ökosysteme, die durchaus die Fähigkeiten haben, auf Veränderungen zu reagieren. Die natürlichen Veränderungen und Prozesse, die im Laufe der Zeit stattfinden, machen den Wald lebendig und stabil zugleich“, erklärt der NABU-Waldexperte Mark Harthun. Gerade die in Mitteleuropa typische Buche spiele hier eine wichtige Rolle. Gebietsfremde Arten wie Douglasie, Roteiche, Küstentanne oder Baumhasel verändern unsere natürlichen Waldökosysteme. „In solchen Beständen finden viele heimische Arten keine geeigneten Lebensräume, wodurch die biologische Vielfalt abnimmt. Aus unserer Sicht bieten die heimischen Baumarten eine hervorragende Grundlage, um den großen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen“, so Harthun.

Es sei, so der NABU Hessen, ein großer Fehler der Landesregierung gewesen, die hochwertige FSC-Zertifizierung des Staatswalds auszusetzen. „Wälder sind wichtige Akteure beim natürlichen Klimaschutz. Sie speichern viel Kohlenstoff in Holz und Boden und wirken somit als wirkungsvolle CO2-Senken. Das geht aber nur, wenn sie möglichst naturnah bewirtschaftet werden“, so Harthun. Ein großflächiges Aufforsten mit gebietsfremden Arten löse keine Probleme, sondern erhöhe die Gefahr, wieder instabile Wälder zu pflanzen, die dem Klimawandel nicht Stand halten. Die Richtlinien des FSC-Siegels setzen vor allem auf heimische Baumarten und einen naturnahen Waldbau. Deshalb appelliert der NABU Hessen an die Landesregierung, zu FSC zurückzukehren.

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Schlagwörter: Wald


24. März 2025

Storchschnabel statt Geranie – so klappt es mit der Artenvielfalt 

NABU-Tipps für sinnvolle Alternativen zu beliebten Beet- und Balkonpflanzen

Die hessische Natur explodiert und die Gartensaison steht in den Startlöchern. Im Pflanzenhandel gibt es schon ein breites Angebot der üblichen Topseller: Geranien, Stiefmütterchen oder Petunien. Bei Garten- und Balkonbesitzenden stehen immer noch viele Pflanzen hoch im Kurs, die zwar schön anzusehen sind, aber wenig für die Artenvielfalt tun. „Das Statistische Bundesamt listet die zehn beliebtesten Beet- und Balkonpflanzen in Deutschland auf – darunter sind sieben, die keinen oder wenig Nutzen für Insekten und Vögel haben“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Der NABU gibt darum Empfehlungen für Alternativen, die beides können: gut aussehen und Nahrung für Insekten und andere Gartentiere bieten.

„Viele beliebte Zierpflanzen kommen von anderen Kontinenten, sind oft pflegeintensiv und brauchen regelmäßig Dünger und Wasser. Das ist ein Problem, wenn die Sommer durch die Klimakrise heißer werden“, so Sommerhage. „Zudem sind viele dieser Pflanzen bei uns nur einjährig, weil sie unsere Winter nicht überstehen können. Sie müssen darum jedes Jahr neu produziert werden. Das ist gut für den Handel, aber nicht nachhaltig.“ Denn in der kommerziellen Produktion von Gartenpflanzen wird viel Torf verwendet. Auch der Transport und die Einweg-Plastiktöpfe belasten die Umwelt. Besser für das Klima, die Natur und den eigenen Geldbeutel sind heimische und mehrjährige Alternativen zu den Bestsellern aus dem Bau- oder Gartenmarkt. Die kauft man am besten in Gärtnereien, die auch Wildpflanzen führen. „Für jeden Standort im Garten gibt es heimische Wildpflanzen, viele davon eignen sich auch für Kübel und Balkonkästen. Wer auf diese Alternativen umsteigt, kann sich über einen artenreichen Garten oder Balkon freuen, denn mit der Insektenvielfalt ist auch der Nachwuchs bei den Gartenvögeln gesichert“, so Sommerhage.

Geranien stammen aus dem südlichen Afrika und sind bei uns nicht winterhart. Sie brauchen viel Wasser und nährstoffreiche Erde, bieten keinen Nektar oder Pollen für heimische Insekten. Der heimische Storchschnabel, etwa der Blutstorchschnabel, ist ein mehrjähriger anspruchsloser Dauerblüher, der auch ein großartiger Bodendecker ist. Schmetterlinge und Wildbienen fliegen auf ihn. 

Stiefmütterchen: Die im Handel erhältlichen Sorten sind auf die Produktion von Blüten gezüchtet, Nektar und Pollen haben sie nicht. Auch sie müssen jedes Jahr ersetzt werden. Das Hornveilchen ist zwar ebenfalls nicht heimisch, produziert aber Nektar. Eine noch bessere Alternative sind heimische Frühlingsboten wie Veilchen, Schlüsselblumen, Küchenschelle, Kleines Seifenkraut oder Vergissmeinnicht.

Kapkörbchen: Die südafrikanische Pflanze liebt Sonne und Wärme und braucht regelmäßig Wasser und Dünger. Hübsche, ausdauernde und pflegearme Alternativen sind zum Beispiel Färberkamille, Zwergglockenblume, Sandthymian oder Heidenelke. Sie kommen auch gut mit Trockenheit zurecht.

Chrysanthemen stammen aus China, werden bei uns meist einjährig gezogen, kommen nur schlecht durch den Winter, brauchen regelmäßig Dünger und dürfen nicht austrocknen. Sie blühen lange und bis in den Herbst hinein. Alternativen können hier Wiesen-Margerite, Große Fetthenne, Moschusmalve, Echtes Seifenkraut oder Wiesen-Flockenblume sein.

Petunien: Auch sie sind einjährig und haben einen hohen Nährstoffbedarf. Als Alternative im Balkonkasten, die mit weniger Nährstoffen und Trockenheit zurechtkommen, kann man etwa Bergminze, Heidenelke oder den Wiesensalbei pflanzen. Ihre Blüten locken viele Wildbienen, Tag- und Nachfalter an.

Frühlingsprimeln: werden in breiter Farbpalette gezüchtet, diese Auslese geht auf Kosten des Nektars und Pollengehaltes. Die drei einheimischen Primelarten (Primula veris, Primula elatior und Primula vulgaris) sind dagegen nicht nur robust und schön, sondern wahre Insektenmagneten, da sie aus eigenem Interesse der angestrebten erfolgreichen Bestäubung viel Nektar und Pollen produzieren. Sie sind auch beliebte Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen.

Beetbegonien sind ebenfalls nicht heimisch, ursprünglich stammen sie aus den tropischen und subtropischen Gebieten entlang des Äquators und brauchen regelmäßig Dünger. Sie sind auf Optik gezüchtet, haben kaum Wert für Insekten. Gute Alternativen sind Alpenveilchen, Rundblättrige Glockenblume oder der Ährige Ehrenpreis.

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Tipps und Tricks zum naturnahen Gärtnern

Torffrei gärtnern

Bezugsadressen Samen und Pflanzengut


24. März 2025

Drei Vogeltricks gegen tierische Kälte

Wie Vögel bei uns gut durch den Winter kommen

Den Kopf halt kühl, die Füße warm. Das alte Sprichwort lehrt uns Menschen ein einfaches Rezept, um im Winter gesund zu bleiben. Um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen und Kälte sowie Nahrungsknappheit zu trotzen, haben auch Vögel, die in unseren Breiten bleiben, clevere Strategien entwickelt. „Bei unseren Standvögeln sind die Füße zwar manchmal auch kalt, aber mit Plustern, Futtern, Kuscheln und anderen Maßnahmen können sie auch bei frostigen Temperaturen überleben“, erklärt NABU-Vogelexperte Bernd Petri.

Aufplustern wie eine Daunenjacke

Auch bei Minusgraden müssen Vögel eine Körpertemperatur von 38 bis 42 Grad Celsius aufrechterhalten. Anstelle einer dicken Winterjacke hilft den gefiederten Tieren das Aufplustern. Dadurch entsteht rund um den Vogelkörper eine isolierende Luftschicht, die vor Kälte schützt – wie bei einem Daunenkissen. Auch die kugelige Form der aufgeplusterten Tiere, wie sie bei Rotkehlchen und Amseln häufig zu sehen ist, hilft gegen die Kälte. So ergibt sie im Verhältnis zum Körpervolumen die geringste Oberfläche, über die Wärme verloren gehen kann. Zusätzlich schützen wetterfeste Deckfedern die darunterliegenden, wärmenden Daunen vor Nässe.

Beim Anblick der nackten Vogelbeine, schaudert es uns. „Auch hier haben sich die Standvögel klug angepasst“, weiß Petri. „Singvögel setzen ihr geplustertes Gefieder auf die Beine und Füße und halten sie so warm.“ Auch Wasservögel, wie Stockenten, bekommen trotz nackter Beine keine Erkältung: „Ihre kalten Füße sorgen dafür, dass das Eis unter ihnen nicht schmilzt und sie auf gefrorenen Gewässern nicht anfrieren können.“

Pflanzliches Futter bringt Wärmeenergie

Damit der Vogelkörper auch in kalten Nächten warm bleibt, muss er viel Energie verbrennen. Daher sind die Vögel tagsüber unermüdlich damit beschäftigt, ausreichend Futter zu finden. An kurzen Wintertagen bleibt ihnen dafür noch weniger Zeit. Beliebte Energielieferanten in der Vogelwelt sind vor allem Samen von Bäumen und beerentragende Sträucher, wie Weißdorn, Schlehe oder Liguster. Auch Samen verblühter Wildstauden bieten Vögeln über den Winter wichtige Nahrung.

Kohlmeisen, Blaumeisen und Kleiber passen sich dem überwiegend vegetarischen Nahrungsangebot in der kalten Jahreszeit an. Während im Sommer Insekten auf dem Speiseplan stehen, setzen sie jetzt auf fetthaltige Körner, Nüsse und Früchte. Manche Vogelarten legen sogar Wintervorräte an: Eichelhäher beispielsweise sammeln und verstecken bereits im Herbst Eicheln für die kalte Zeit. Aber längst nicht alle Vögel setzen auf pflanzliches Futter, wie der Vogelexperte berichtet: „Einigen Arten gelingt es, sogar im Winter Insekten zu erbeuten. Buntspechte picken sie aus morschen Stämmen. Wintergoldhähnchen suchen Äste und Zweige nach Sechsbeinern und Spinnen ab.“

Vorteile des Stadtlebens nutzen

Das Winterwetter bedeutet für die Tiere, mobil zu bleiben. Wird es in einem Gebiet besonders kalt, fliegen einige Vögel, wie Enten, Finken und Stare, in angenehmere Witterungszonen in der Nähe.  „Vor allem in den Siedlungen ist es im Freien durchschnittlich etwas wärmer als im Umland. Das erhöht die Überlebenschancen. Auch mehr Nahrungsquellen, wie Futterstellen, Komposthaufen und Abfälle, kommen hinzu und machen Städte und Dörfer interessant für unsere Standvögel“, ergänzt Petri. Stare und Wacholderdrosseln kommen dann oft in großer Zahl in unsere Gärten, um Fallobst zu verspeisen.

In Gärten und an Balkonen finden sich häufig Nistkästen, die sich nicht nur fürs Brutgeschäft, sondern auch zum Überwintern eignen. Arten, wie Kohlmeisen oder Kleiber, verwenden sie in den Winternächten als Schlafstuben. Das schützt sie vor Wind, Kälte und zu hohem Energieverlust. „Zaunkönige kuscheln sich sogar zu mehreren im Kasten zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen“, verrät der NABU-Ornithologe. „Die meisten Vögel schlafen aber aufgeplustert in Bäumen und Büschen im Freien. In naturnahen Gärten finden sie vielfältige Strukturen, regionale Gehölze und Beerensträucher, die Schutz bieten und gleichzeitig Nahrung liefern.“

Mehr Informationen   

Natürliche Futterquellen im Garten schaffen  

NABU-Tipps zur Winterfütterung  

Die 35 häufigsten Wintervögel auf einen Blick   

NABU App „Vogelwelt“   


01. Februar 2025

Küsse unter dem Mistelzweig

Misteln lieber als nachhaltigen Adventsschmuck als am Obstbaum

Sie ist kugelig, ihre Beeren sind klebrig und sie breitet sich hartnäckig aus – die Weißbeerige Laubholz-Mistel (Viscum album). Die immergrüne Pflanze ist für die Streuobstwiesen in Hessen inzwischen zum massiven Problem geworden. Besonders Apfelbäume, die lange nicht geschnitten wurden, sind betroffen. Weil die Pflanze den Bäumen ihren Lebenssaft entzieht, rät der NABU, zügig und konsequent zu Säge und Astschere zu greifen: „Nutzen Sie frostfreie Tage, um eigene Bäume von Misteln zu befreien. Die Pflanze ist nicht geschützt. Auch wenn sie hübsch aussieht – wer Misteln schneidet, erhält die Vitalität der Streuobstbäume und damit einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten und viele andere Kleinlebewesen“, erklärt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

Adventsschmuck von der Streuobstwiese

Auf Streuobstwiesen sieht der NABU die Misteln nicht so gern. „Für Obstbäume ist die immer schnellere Ausbreitung der Mistel bedrohlich. Wird sie nicht entfernt, wächst sie mit ihren Wurzeln tief ins Holz. Um sie wieder loszuwerden, müssen oftmals ganze Äste entfernt werden. Besser ist es daher, früh zu reagieren. „Wer Bäume besitzt – ganz gleich, ob Privatperson, Kommune oder Landwirtschaftsbetrieb – trägt Verantwortung und sollte sich auch um ihre Pflege kümmern“, stellt Sommerhage fest. Wer Misteln für den privaten Gebrauch schneiden möchte, sollte folgendes wissen: Misteln stehen nicht unter Naturschutz und dürfen auch ganzjährig aus befallenen Obstbäumen entfernt werden. Auf dem eigenen Grundstück kann man Misteln den ganzen Winter über an frostfreien Tagen schneiden, denn so wird die Vitalität der Obstbäume erhalten. Sollten Sie Misteln auf den Grundstücken dritter schneiden wollen, müssen die Grundstückseigentümer*innen um Erlaubnis gefragt werden.

Entfernte Misteln lassen sich dann als dekorativer, nachhaltiger Adventsschmuck nutzen. „Küssen unterm Mistelzweig ist ein alter Weihnachtsbrauch, der auf eine nordische Göttersage zurückgeht und Glück bringen soll. Dem Obstbaum bringt es allemal Glück, wenn die Mistel am Türrahmen statt in der Baumkrone hängt“, sagt der Landesvorsitzende.

Misteln sind weiterer Stressfaktor in der Klimakrise

Für die Streuobstflächen kommen bei der Mistel einige ungünstige Faktoren zusammen. Die Bäume leiden durch den Klimawandel vermehrt unter Hitze, Trockenheit und Baumkrankheiten. Da kommt die Mistel als weiterer Stressfaktor hinzu. Steigende Temperaturen begünstigen ihre Ausbreitung. „Zur Vermehrung der Mistel hat sich die Natur einen ganz besonderen Trick ausgedacht: Mehr als 20 Vogelarten fressen die Beeren der Mistel gerne. Ihre weißen Früchte sind so klebrig, dass ein Teil davon an Vogelschnäbeln haften bleibt. Wetzen die Vögel ihren Schnabel an einem Zweig oder Ast oder hinterlassen dort ihren Kot, kleben die Mistelsamen an der Rinde des künftigen Wirtsbaumes fest. So kann sich die Mistel über mehrere Kilometer verbreiten“, erklärt der Sommerhage. Treibt dann der Samen aus, bildet sich zunächst eine Haftscheibe, um der Jungpflanze Halt zu garantieren. Die Saugwurzeln bohren sich in die Rinde des Wirtsbaumes ein, um dessen Leitungsbahnen zu erreichen. Die Mistel zapft als Halbschmarotzer Wasser und Mineralstoffe ab, die der Baum aus der Erde zieht, betreibt selbst aber auch noch Photosynthese. Sie wächst eher langsam, erst im zweiten Jahr bildet sich der erste verzweigte Spross mit ledrigen Laubblättern. Bis die Pflanze ihre typische kugelige Form erreicht, vergehen viele weitere Jahre.

Obstbäume sanieren und regelmäßig kontrollieren

Besonders von der Mistelplage betroffen sind Apfelbäume und Pappeln. Darüber hinaus sind zunehmend Ebereschen, Weiden, Weißdorn, Birken, Linden. Ahorn, Hasel und sogar Birnbäume betroffen. Wo sie auftritt, sollte die Mistel systematisch alle zwei bis drei Jahre entfernt werden. Denn erst nach vier Jahren trägt sie Beeren und damit Samen. So wird die Ausbreitung gebremst. Soll ein Baum saniert werden, müssen stark befallene Äste abgeschnitten oder stark zurückgeschnitten werden. Bei geringem Befall reicht es, Pflanzen samt Wurzeln mit einer Kerbe oder einem Bohrloch loszuwerden. Die Wurzeln der Misteln sind als grüne Stellen im Holz erkennbar. „Wer Misteln schneidet, hilft dabei, alte Streuobstbäume gesund zu halten. Damit bleiben auch die Spechthöhlen erhalten, die als Kinderstube für Gartenrotschwanz oder Steinkauz dienen“, rät der Vogelexperte Sommerhage.

Hochstämme nachpflanzen für Specht und Wendehals

Wird die Laubholz-Mistel nicht entfernt, kann sie einen bereits geschwächten Baum im Extremfall vollends zum Absterben bringen, warnt der NABU. Ist nichts mehr zu retten, sollte ein hochstämmiger Obstbaum durch einen ebensolchen ersetzt werden. Denn Spechte zimmern ihre Bruthöhlen am liebsten in große, stämmige Bäume mit einer Mindeststammhöhe von 1,80 Meter. „Ist die Spechtfamilie ausgezogen, nutzen viele selten gewordene Höhlenbrüter wie Wendehals oder Halsbandschnäpper den freien Platz, um im Frühjahr den Nachwuchs darin aufzuziehen“, so der Ornithologe. Die Baumhöhlen sind auch bei Siebenschläfern, Fledermäusen und Hornissen begehrt.

Misteln melden

Um herauszufinden, ob sich die Misteln weiter ausbreiten und ob es regionale Unterschiede gibt, haben der NABU und NABU|naturgucker.de ein Monitoring gestartet. Im Herbst und Winter lassen sich Misteln an kahlen Bäumen gut erkennen. Daher ist nun die ideale Meldezeit. Ab November bis einschließlich Februar sollen Misteln gezählt und online gemeldet werden. Mitmachen kann jede*r. „Je mehr Menschen mitmachen und Misteln melden, desto detailreicher wird unsere Mistelkarte für Hessen und desto eher lassen sich Hotspots und bedrohte Streuobstbestände erkennen“, so Sommerhage.

Mehr Informationen

Misteln in Streuobstbeständen

Hintergrund zur Mistel

Schlagwörter: Landschaftspflege, Streuobstwiese

Anstehende Veranstaltungen

Juni 19
Juni 19 @ 8:00 - Juni 22 @ 17:00

Gruppenausflug in den Nationalpark Kellerwald

Juni 26
19:00 - 21:30

NABU Stammtisch

Juni 28
21:00 - 22:30

Glühwürmchen- und Fledermausführung

Juni 29
9:00 - 16:00

Ausflug zum Bergmähwiesenpfad

Juli 6
13:00 - 18:00

NABU Rödermark Sommerfest 2025

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Meldungen vom NABU-Landesverband

  • NABU: Vom 9.-11. Mai mitmachen bei der Stunde der Gartenvögel5. Mai 2025
  • Die Mauersegler kommen zurück nach Hessen29. April 2025
  • Ohne Rücksicht auf brütende Vögel 8. April 2025
  • Land plant Schwächung des Naturschutzes4. April 2025
  • So wird Ihr Osterfest nachhaltiger 31. März 2025
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