NABU Hessen ruft zur Meldung des ersten Kuckucks auf
Allmählich tauchen nach und nach immer mehr Frühlingsboten in Hessen auf und erfreuen uns mit Blüten, brummenden Wildbienen und Frühlingsgesang. Ab Mitte März kann man mit etwas Glück auch schon einen ganz besonderen und beliebten Frühlingsvogel hören: den Kuckuck. „Um mehr darüber zu erfahren, wie sich der Langstreckenzieher dem Klimawandel anpasst, bitten wir alle Naturfreunde, die ersten Kuckuckrufe im Frühling zu melden“, erläutert Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen, das Ziel des Aufrufs. „Beim Kuckuck ist der Name Programm und da sein Ruf so unverwechselbar ist, kann sich jeder problemlos an der NABU-Aktion beteiligen“.
Wir vom NABU Rödermark interessieren uns ebenfalls sehr, wann die ersten Kuckucke in Rödermark auftauchen und vor allem wie viele Reviere es bei uns gibt. Daher bitten wir die Bürger, uns den Tag und den Ort zu melden, wenn sie im April einen Kuckuck hören. Meldungen bitte an nabu@pswerner.de. Wir werden ihre Meldungen sammeln und diese dann an den Landesverband weiterleiten. Auf der Seite www.kuckuck-hessen.de können die Ergebnisse dann eingesehen werden.
Viele Frühlingsvögel treffen aufgrund der Klimaerwärmung immer zeitiger in Hessen ein. So sind die Weißstörche bereits emsig in ihren Horsten zugange und auch die ersten Rotmilane sind aus der Winterpause zurück in Hessen. Beim Kuckuck, der als Langstreckenzieher in Afrika überwintert, wird bislang angenommen, dass er seine Ankunftszeit noch nicht an den Klimawandel angepasst hat. Die ersten Tiere kommen zwar schon im März bei uns an, sein charakteristischer Ruf aber meist erst im Laufe des Aprils bei uns zu hören. Viele Wirtsvögel des Kuckucks wie z.B. Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze und Teichrohrsänger beginnen jedoch immer früher mit ihrer Brut. Wenn der Kuckuck hier eintrifft, sind die ersten Eier oft schon gelegt. Für die Kuckucksweibchen wird es immer schwieriger, ihre Eier erfolgreich den zukünftigen ‚Zieheltern‘ unterzuschieben. Sie sind auf Wirte angewiesen, die ganz am Anfang ihrer Brut stehen, damit der junge Kuckuck möglichst als Erster schlüpft und noch die Eier oder Jungvögel seiner Zieheltern über den Nestrand schieben kann.
Mit der langfristig angelegten Aktion „Wann kommt der Kuckuck?“ möchte der NABU Hessen herausfinden, wie der Kuckuck auf die veränderten Lebensbedingungen durch den Klimawandel langfristig reagiert. Der Lebensraumverlust durch immer strukturärmere Landschaften wird künftig nicht sein einziges Problem sein. Um sich erfolgreich fortzupflanzen, ist es für den Kuckuck wichtig, sich genau auf das Brutgeschehen seiner Wirtsvögel abzustimmen. Dieses sensible Gefüge kann durch die Klimaerwärmung gestört werden.
Bei der letztjährigen Melde-Aktion rief der erste Kuckuck am 20. März in Grünberg, weitere folgten im Mörfelden, nahe Griesheim im Kreis Darmstadt-Dieburg.