NABU-Tipps für bunte Eier und Geschenke, die auch der Natur Freude machen

Die Osterfeiertage stehen vor der Tür und es wird höchste Zeit sich Gedanken über das Menü und die Überraschungen zu machen. Dabei lohnt es sich alte Gewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen und über alternative Ostertraditionen nachzudenken. Der NABU Hessen gibt Tipps, wie man das Osterfest umweltfreundlicher gestalten kann. “ Wer sich ein paar Gedanken macht, kann bei den österlichen Bräuchen, Speisen und Geschenken ganz einfach wesentlich nachhaltiger werden und unnötiges Tierleid und Umweltbelastungen vermeiden“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. 

NABU-Tipps zu mehr Nachhaltigkeit an Ostern: ­ Das Ei und seine Alternativen ­

Eier und ihre Verfügbarkeit sind aktuell in den Medien sehr präsent – nicht nur im Zusammenhang mit Ostern. Gerade in diesem Jahr, in dem Eier in einigen Regionen Mangelware sind, lohnt es sich genau hinzuschauen und auch über Alternativen nachzudenken. Denn ein Osterfest mit weniger Eiern, oder sogar ganz ohne echte Hühnereier, ist durchaus möglich. Wenn es echte Eier sein sollen, dann greift man am besten zur Bioqualität, diese erkennt man an der Kennzeichnung „0“. Der NABU Hessen empfiehlt, nur tier- und umweltgerecht erzeugte Eier zu kaufen. „Das Motto beim Einkauf sollte heißen: Wenn möglich Eier von einem Biohof oder aus Hobbyhaltung kaufen, und sich selbst vom Wohlergehen der Tiere überzeugen. Greifen Sie im Laden bevorzugt zu Bio-Eiern die mit dem Logo „Ohne Kükentöten“ werben“, erklärt Maik Sommerhage. Doch bei aller österlichen Begeisterung für das Ei gilt es zu bedenken, dass Hühnereier in der Regel Massenware sind. Sie werden zum größten Teil in Ställen mit Tausenden, teils Hunderttausenden von Tieren erzeugt. “Neben der nicht tiergerechten Haltung von Hühnern in Legebatterien spielen auch die problematischen Umweltauswirkungen dieser Eierfabriken eine große Rolle. Die Massentierhaltung belastet die Atmosphäre mit klimaschädlichen Methanemissionen und verschmutzt das Grundwasser”, so der Landesvorsitzende. Bedenken Sie dabei auch, dass ein Großteil der erzeugten Eier in der Lebensmittelindustrie landet. Bei verarbeiteten Lebensmitteln müssen die Unternehmen die Haltungsform jedoch nicht angeben. Daher sollten Verbraucher beim Kauf von Eiern oder eihaltigen Produkten eine bewusste Entscheidung gegen die Käfighaltung und für Bio-Produkte treffen.  „Auch zu Ostern liegen Sie mit der Ei-Alternative richtig“, empfiehlt Sommerhage. Zutaten, mit denen Sie das Ei in Ihren Gerichten ersetzen können, sind einfach zu besorgen und unkompliziert zu verwenden. Hier zur Anregung ein paar Beispiele:
Reife Banane: Eine halbe Banane ist ein Ei. Gut für Kuchen, Muffins oder Kekse.
Apfelmus: 75 Milliliter entsprechen einem Ei. Gut für Süßspeisen oder Teige.
Leinsamen: 1 EL geschrotete Leinsamen mit 3 EL Wasser mischen, eignet sich für herzhafte Backwaren.
Essig und Natron: Ein Esslöffel Essig und zwei Teelöffel Natron ersetzen ein Ei. Gut für Lockerung bei Teigen und Broten.
Kichererbsenwasser (Aquafaba): 100 Milliliter Kichererbsenwasser und ein halber Teelöffel Weinsteinpulver ersetzen Eiklar und werden wie dieses aufgeschlagen. Gut für alles, bei dem Eischnee benötigt wird.

Das Osteressen

Beim Osteressen sollte man auch hinterfragen, ob es nicht vielleicht mit etwas weniger Fleisch und ohne Eier geht und ob das traditionelle Osterlamm nicht besser von einem lokalen Schäfer kommen sollte. Auch auf weit gereiste und damit nicht nachhaltige Zutaten sollte man bei der Planung eher verzichten. „Traditionelle, regionale Gerichte aus Hessen wie die Grüne Soße machen es vor – regional und saisonal kann unglaublich lecker sein!“ sagt Sommerhage. 

Eierfärben? – Aber natürlich

Da bei bereits gefärbten Eiern nicht immer ersichtlich ist, aus welcher Haltung sie stammen und welche Farben verwendet wurden, empfiehlt der Landesvorsitzende Eier selbst zu färben. Denn, so der Experte, die meisten Zutaten dafür habe man ohnehin schon im Haushalt. Um sich auf das Fest einzustimmen und die Kinder zu beschäftigen, ist das Eierfärben mit Zutaten aus der Küche ideal. Mit Rotkohl kann man zum Beispiel eine blaue Färbung erzielen und Rote Beete macht die Schale rot. Mit Minze kann man die Eier grün färben, mit Kaffeesatz braun. Nach dem Oster-Brunch kann man die natürlich gefärbten Eierschalen dann ohne Bedenken weiterverwerten. „Sie eignen sich gut als Dünger für den Garten, da sie aus Kalk bestehen“, so Sommerhage. Ein weiterer Tipp: In den halbierten, leeren Schalen Gemüse vorziehen. Oder ein österliches Bild mit einem Mosaik aus gefärbten Eierschalen gestalten.

Ostergeschenke

Auch bei den Osterüberraschungen müssen es nicht immer Süßigkeiten mit unnötig viel problematischem Verpackungsmaterial sein. Die Lieben freuen sich sicher auch über selbst gebackene Hasenplätzchen oder Käsecracker im Schraubglas, selbst gebastelte Osterdeko, ein Kresse-Ei mit origineller Frisur oder wie wäre es mit einer selbstgebauten Nisthilfe für Insekten oder Gartenvögel aus Holzresten? „Eine schöne Idee sind auch NABU-Geschenkspenden, die ganz einfach online von der heimischen Couch aus abgeschlossen werden können“, so der Landesvorsitzende. Damit macht man seinen Liebsten eine Freude und tut gleichzeitig etwas für den Naturschutz.