Entlang der Wege rund um Rödermark blühen gerade viele Wildblumen, Insekten sind dort fleißig unterwegs. Das ist seit heute in großen Teilen vorbei. Saubere Mähkanten zieren nun die Radwege in Rödermark. Stellt sich die Frage: Warum? Behindert wurden Radfahrer und Fußgänger – wie auf dem Foto gut zu erkennen ist – durch die Wildpflanzen nicht.

Durch die gerade stattgefundene Heumahd finden Insekten so gut wie keine Nahrungspflanzen in der freien Landschaft. Blühende Säume entlang von Straßen und Wegen bilden deshalb eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. In Rödermark wurde dieser wichtiger Lebensraum zerstört, indem die in voller Blühte stehenden Säume abgemäht wurden.

Diese Strukturen entlang von Wegen und Gräben sind sogenannte Wintersteher. Sie bilden die Puppenstuben der heimischen Insekten, denn in den Blüten, an den Blättern oder in den Stängeln legen die Insekten ihre Eier und überwintern so als Ei, Larve oder Puppe. Im nächsten Frühjahr / Sommer schweben sie als Schmetterling oder anderes wertvolles Insekt durch unsere Lüfte und erbringen für uns Menschen allein in Deutschland durch die Bestäubung von Pflanzen Ökosystemdienstleistungen im Wert von jährlich rund 3,8 Milliarden Euro.

Jeder Quadratmeter zählt. Säume sollten immer nur einseitig im Frühjahr gemäht werden, so das genügend artenreiche und blütenreiche Strukturen als Lebensraum für unsere Insekten stehen bleiben.