Projekt zur Rettung der Streuobstwiesen nimmt Fahrt auf

Arbeitseinsatz noch Ende Februar

Ende November 2022 organisierte der NABU Rödermark einen ersten Diskussionsabend zum Thema „Zukunft der Streuobstwiesen von Urberach“. 34 Teilnehmern zeigten deutlich, dass es viele Menschen gibt, die großes Interesse am Erhalt der wertvollen Wiesen haben. Daraufhin erklärten sich Vertreter des NABU bereit, ein Konzept für das größte zusammenhängende Streuobstgebiet in Rödermark südwestlich von Urberach zu erstellen. In den vergangenen 11 Wochen wurden daher viele Gespräche geführt und Ortstermine vereinbart.

Schließlich hatte der NABU für den 8. Februar zur 2. Diskussionsrunde eingeladen, wo er den Erschienenen das Konzept vorstellte und viele weiterführende Informationen gab. Knapp 40 Personen waren der Einladung gefolgt. Es wurde ein umfangreicher Maßnahmenkatalog vorgestellt, dessen Umsetzung nötig wäre, um das 27 ha große Areal wieder in einen Hotspot der Artenvielfalt zu verwandeln.

„Für uns ist es auschlaggebend, dass alle Maßnahmen, die wir durchführen, dauerhaft sind, d.h., dass nach der Herrichtung von Flächen diese auch dauerhaft gepflegt werden. Das wird der Knackpunkt des ganzen Projekts“, sagt der NABU-Vorsitzende und Organisator Dr. Rüdiger Werner. „Wir werden uns z.B. nur für die notwendige Neupflanzung von Obstbäumen einsetzen, wenn deren Pflege – und hier vor allem das Wässern in den ersten Jahren – langfristig gesichert sind. Hier sind die Eigentümer und weitere Streuobstwiesenfreunde gefragt, sich einzubringen.“

In einem ersten Schritt sollen am Samstag, den 25. Februar, ab 10 Uhr bei einem Arbeitseinsatz aller Beteiligten erste Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt werden. Baumscheiben müssen freigeschnitten, die Wiesen entfilzt und unerwünschter Aufwuchs von Ginster, Pappelgehölzen oder Wildpflaumengebüschen entfernt werden. Der NABU läd hierzu alle Flächeneigentümer, Streuobstwieseninteressierte und Naturschützer ein, mitanzupacken.

Treffpunkt ist das Ende des Bergwegs. Der NABU wird die meisten Gerätschaften und Verpflegung bereitstellen. Nachfragen und Infos unter 0170-3094095.

„Eine entscheidende Maßnahme für den Erfolg des Projekts wird es sein, die Pflege der Wiesen anders zu organisieren, als das heute der Fall ist“, meint die stellvertretende NABU-Vorsitzende Doris Lerch. „Unser Ziel ist es, die Wiesen mittelfristig wieder in standortgerechte, magere Flachland-Mähwiesen umzuwandeln. Diese Wiesen zählen zu den artenreichsten Ökosystemen Mitteleuropas. Das kann nur gelingen, wenn sich Landwirte bereit erklären, sich der Pflege der Wiesen langfristig anzunehmen. Finanziert würde deren Arbeit über Agrarfördermittel bzw. Mittel des Vertragsnaturschutzes. Entsprechende konkrete Gespräche werden in der nächsten Zeit geführt werden.“

Aktuell liegt die Koordinierung des Projekts noch beim NABU. Der NABU Rödermark bittet weiterhin alle Eigentümer der Flächen im genannten Areal, sich zu melden (nabu@pswerner.de), denn ohne die Zustimmung der Flächeneigentümer können die geplanten Maßnahmen nicht umgesetzt werden.