Klimakrise und Insektensterben – Heimische Bäume als Teil der Lösung

Vertrocknete Parkrasen, überflutete Straßen, vollgelaufene Keller sind mittlerweile Bilder, mit denen wir im Sommer regelmäßig konfrontiert werden. Die Sommer werden immer heißer und Regenfälle – wenn sie denn stattfinden – immer heftiger. Die Entsiegelung von Flächen und die damit einhergehende Durchgrünung von Städten kann hier Abhilfe schaffen. Besonders neu geschaffene Versickerungsmulden können Regenwasser bei Starkregenereignissen schnell auffangen und somit die Überflutung der Stadt mildern. Gleichzeitig wird ein neuer, spannender Lebensraum geschaffen, der mit heimischen Pflanzen, die den „Wechsel der Feuchtigkeit vertragen“, begrünt werden sollte. Mithilfe heimischer Wildpflanzen, ob in Form von Stauden, Sträuchern oder Bäumen, können aber auch sämtliche öffentlichen Grünflächen bepflanzt werden und so die Auswirkungen der Klimakrise durch die Transpiration der Pflanzen und den Schutz des Bodens gemildert werden. Gleichzeitig entsteht ein Lebensraum für die bedrohte Insektenwelt. Heimische Wildstauden sind durch ihre genetische Vielfalt eine klimafeste Lösung für das Siedlungsgrün. Viele unserer heimischen Bäume wuchsen schon in der letzten Warmzeit (Eem-Zeit) vor 120.000 Jahren in Mitteleuropa. Zu dieser Zeit war es noch einmal um bis zu 5 °C wärmer als heute. Man muss nicht in ferne Länder schweifen, um klimafeste Bäume zu finden, man kann einfach eine Zeitreise unternehmen. 

Anbei finden Sie eine Liste von heimischen Bäumen und Sträuchern, die entweder heute in den Wärmegebieten Mitteleuropas vorkommen und/oder bereits in der letzten Warmzeit in unseren Breiten wuchsen. Die Zahl der Schmetterlingsarten, deren Raupen die Blätter dieser Pflanzen nutzen oder die an deren Blüten Nektar finden, sowie die Zahl der Vögel, die deren Früchte fressen, sind ebenfalls angegeben. Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll die enge jahrtausendalte koevolutionäre Entwicklung zwischen unseren heimischen Wildpflanzen und den Tieren, die wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip funktioniert.

Die Blüten der meisten Rosengewächse, zu denen die Mehrzahl unserer Obstsorten und auch viele Wildsträucher zählen, weisen eine flache, offene Scheibenform auf, die einen freien Zugang zur Blütenmitte bietet (sog. Scheiben- oder Schalenblumen). Die einzelne Blüte ist dabei relativ groß und fungiert als Bestäubungseinheit. Diese Pflanzen werden daher vor allem von der Gruppe der „Nicht-Bienen“ bestäubt, die eine besonders wichtige Rolle im biologischen Pflanzenschutz spielt. 

Die unten stehende Liste enthält heimische Bäume und Wildsträucher, die im besonderen Maß geeignet sind, dem Insektensterben entgegenzuwirken und gleichzeitig durch ihre Klimafestigkeit dazu in der Lage sind, diese Krise etwas abzumildern.