Zweite Nistplattform für Störche steht
Projekt nach 6 Jahren Vorlaufzeit endlich abgeschlossen
Bereits als die ehrenamtlichen Naturschützer vom NABU Rödermark Anfang 2015 beschlossen haben, dem Storch auch in Rödermark eine Möglichkeit zum Nisten zu schaffen, waren sie überzeugt, dass die feuchten Wiesen rund um Ober-Roden genug Nahrung für 2-3 Storchenpaare liefern können. Geplant war daher von Anfang an, 2 Nistmöglichkeiten im Bereich der Kläranlage zu schaffen. Es wurden 2 Masten besorgt und 2 Nistplattformen gebaut. Aufgestellt wurde Anfang März 2016 jedoch nur eine, weil sich herausgestellt hat, dass unter dem 2. geplanten Standort auf der Kläranlage Leitungen verlaufen, so dass ein Aufstellen an dieser Stelle unmöglich war.
Die Suche nach einem geeigneten 2. Standort erwies sich als schwierig, denn er musste bestimmte Kriterien erfüllen. Erst 2020 verständigte man sich auf einen Standort auf einer privaten Wiese direkt neben dem bisherigen Standort an der Kläranlage. Als extrem schwierig und zeitaufwändig erwies sich auch das Finden einer geeigneten Methode zum Aufstellen des Mastes. „Ein armiertes Betonfundament wie beim ersten Mast ist auf einer Wiese nicht genehmigungsfähig“, erklärt NABU-Vorsitzender Dr. Rüdiger Werner die Probleme. „Außerdem wollten wir deutlich unter dem Kostenrahmen des ersten Mastes bleiben. Unser erster Versuch, mit einem gemieteten Erdbohrer ein entsprechend tiefes Loch zu graben, scheiterte am Werkzeug. Bei den nächsten Versuchen war es meist das Wetter oder fehlende Helfer oder beides, das immer wieder zu Verzögerungen führte. Wir waren kurz davor, dieses Projekt aufzugeben.“
Am 14. Januar 2022 sollte der letzte Versuch starten. Nachdem das Loch ausgehoben war, wurde mit Hilfe eines Teleskopstaplers der Mast samt Nistplattform in das Loch bugsiert und schließlich befestigt.
„Nach 90 min war alles erledigt, der Mast steht. Allen Beteiligten fiel ein Stein vom Herzen, das dieses Projekt nach 6 Jahren Vorlaufzeit nun doch noch zum Abschluss gebracht werden konnte“, freut sich Dr. Werner. „Wir danken besonders der Familie Fritsch vom MietService Rodgau für ihre Unterstützung und hoffen nun alle, dass die Störche unser neues Angebot auch annehmen werden“.
Mit den beiden zwischenzeitlich in einer Pappelreihe nahe beim Schützenhaus Diana angebrachten Nistplattformen hat der NABU nun insgesamt 4 künstliche Nester für Störche in Rödermark aufgestellt. „Für uns ist das Storchenprojekt damit abgeschlossen“, teilt Dr. Werner abschließend mit. „Zum einen reicht nach unserer Überzeugung das Nahrungsangebot auf den Wiesen für mehr Störche nicht aus. Zum anderen sind Störche durchaus in der Lage, sich eigenständig Nester zu bauen, wenn der Lebensraum für Sie interessant ist, wie z.B. in den nahegelegenen Naturschutzgebieten Hergershäuser Wiesen und Reinheimer Teich. Unsere Nistplattformen sind als Anschub für die Wiederbesiedlung des Lebensraums gedacht. Den Rest schaffen die Störche alleine.“
Nur bei einer möglichen Nistplattform im Kirchgarten der katholischen Kirche St. Nazarius würde der NABU voraussichtlich noch einmal unterstützend tätig werden.